Farne im Harz


Schildfarn (Polystichum)
Die Gattung wurde ursprünglich als "Sammelgattung" benutzt, in die viele Arten mit unsicherem Status oder unklaren Verwandtschaftsverhältnissen eingegliedert wurden. Es ist zu erwarten, dass viele Arten irgendwann in andere bestehende oder neue Gattungen kommen.

Die Tatsache, dass die Arten der Gattung häufig Hybride bilden, und die große morphologische Ähnlichkeit insbesondere der mehrfach gefiederten

Arten, machen auch eine Artabgrenzung schwierig. Da eine Revision der Gattung bislang aussteht, sind vermutlich einige der bestehenden Artbezeichnungen Synonyme, andere werden wohl eher als Unterarten einer einzigen Art enden.
Verbreitung und Standortansprüche:
Die Gattung ist weltweit von den polaren Gegenden bis in die Tropen verbreitet.

Die meisten Arten wachsen auf Waldboden, oder auf Erde in Felsspalten oder an steinigen Abhängen.

Gewöhnlicher Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)



 Der Gewöhnliche Tüpfelfarn (Polypodium vulgare) ist eine auch als „Engelsüß“ bekannte Art.
Diese Art ist wintergrün. Die Blätter sind zweizeilig wechselständig gefiedert, ganzrandig und bleiben ganzjährig grün. Die Sporen reifen von Juli bis Oktober an den Unterseiten der ledrigen, zumeist dunkelgrünen Blätter.

Polypodium vulgare gilt als Halbschattenpflanze, die wintermilde, mäßig trockene, zumeist kalkfreie und etwas humose Standorte bevorzugt.
Die Art kommt natürlich in lichten Eichen- und Birkenwäldern sowie an schattigen Mauern und Gebüschen, in luftfeuchten Bereichen aber auch auf Sand, Fels und flachgründig-steinigen Lehmböden vor. Seltener, bei hoher Luftfeuchtigkeit, wächst der Farn auch – in Mitteleuropa als einzige heimische Sprosspflanze – als echter Epiphyt in der Borke von Bäumen, die dann zumeist bemoost sind.
Der Gewöhnliche Tüpfelfarn ist zirkumpolar verbreitet. An entsprechenden Standorten im atlantischen Europa kommt die Art häufig vor. 
Die mit langen Spreuschuppen besetzten und manchmal dick-knolligen Rhizome dieser Art haben durch hohe Anteile an Glycyrrhizin und verschiedenen Zuckern einen süßen Geschmack, worauf auch der alte deutsche Name Engelsüß hindeutet.

Medizinisch verwendet wurden die auch Schleimstoffe enthaltenden Rhizome früher unter anderem gegen Husten und Heiserkeit. Ferner wurde die Pflanze in der Volksmedizin gegen Gicht und Leberkrankheiten verwendet. Ein enthaltener Bitterstoff ist für Darmwürmer giftig.


Rippenfarn (Blechnum spicant)

 Der Rippenfarn (Blechnum spicant) auch Gewöhnlicher Rippenfarn oder Europa-Rippenfarn ist eine Art der Familie der Blechnaceae. Diese Art ist der einzige Vertreter der Gattung Blechnum in Mitteleuropa.

Diese Pflanzenart zeichnet sich durch zwei unterschiedliche Wedelformen aus. Die sporenlosen Wedel werden 15 bis 50 cm lang und sind einfach gefiedert. Sie besitzen glattrandige Fiederblättchen und überdauern den Winter oft als am Boden liegende Rosette.

Die sporentragenden Wedel entstehen meist im Zentrum der Rosette und besitzen sehr schmale, rippenähnliche Fiederblätter. Die Sporenträger werden bei der Sporenreife dunkelbraun und sterben im Winter ab. Die Sori sind länglich, zu zwei Reihen verschmelzend. Unter den lebenden Farnblättern sind oft noch die abgestorbenen Blätter des Vorjahres sichtbar.
Der Rippenfarn bevorzugt frische, stark bodensaure Wälder, meist Nadelwälder. Seltener ist er in Laubwäldern anzutreffen. Er ist in Mitteleuropa vor allem in den feuchten Höhenlagen der Mittelgebirge zu finden.





Der Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
Der Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris) ist ein in Mitteleuropa heimischer Farn aus der Familie der Woodsiaceae. In vielen Werken wird er noch in der Familie der Wurmfarngewächse oder Schildfarngewächse geführt.

Der Eichenfarn ist eine mehrjährige, krautige Pflanze mit einem langen, dünnen und kriechendem Rhizom. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 10 bis 40 Zentimetern. 


Der Blattstiel sowie die Blattspindel sind drüsenlos. Die Blattspreite ist hellgrün, dünn und kahl oder spärlich drüsig behaart. Die Spreite besteht aus drei bis fünf Hauptfiedern.


Der Eichenfarn hat ein circumpolares Areal mit meridional/montaner bis arktischer Verbreitung bei subozeanischer Tönung. In Deutschland und Österreich ist die Art häufig. Der Eichenfarn wächst insbesondere in schattigen, bodensauren Wäldern der submontanen bis subalpinen Höhenstufe, kommt aber auch im Flachland und an der Küste vor.








Adlerfarn (Pteridium aquilinum)

Der Adlerfarn (Pteridium aquilinum) ist ein weltweit verbreiteter, auffälliger Farn.
Der Adlerfarn besitzt ein im Boden kriechendes, verzweigtes Rhizom, das sehr groß und alt werden kann. Es sind Rhizome gefunden worden, die viel länger als 50 Meter und älter als 1000 Jahre waren.
Am Rhizom entstehen jedes Jahr die einzeln stehenden, leicht überhängenden Wedel. Diese sind mehrfach gefiedert und in der Regel 0,5 bis 2 Meter hoch. Unter günstigen Bedingungen können sie allerdings auch Höhen von bis zu 4 Meter erreichen.
Die gesamte Pflanze ist giftig. Die jungen Blätter beinhalten den höchsten Gehalt an Wirkstoffen wie Blausäureglycoside. 

Der Adlerfarn kommt weltweit vor. Lediglich in den polaren Gebieten und in Wüsten fehlt er. In Mitteleuropa ist er überall verbreitet und häufig. In manchen regenreichen Gegenden wie Irland oder Schottland prägt der Adlerfarn ganze Landschaften.

Er wächst gerne in lichten Wäldern, an Waldrändern oder in Gebüschen auf bodensaurem Untergrund. Auf nährstoffärmeren Böden kann er nach Kahlschlägen oder Waldbränden Massenbestände bilden. Auch in lichten Kiefern-Wäldern breitet er sich häufig dominierend in der Krautschicht aus. 


Für die Forstwirtschaft wird er dann sehr problematisch, da dichte Adlerfarn-Bestände so gut wie jede Naturverjüngung der Bäume unmöglich machen und auf Forstkulturflächen gepflanzte Bäume rasch ausdunkeln können. Früher wurden deshalb Herbizide wie Chlorthiamid gegen den Adlerfarn eingesetzt. 

Texte und Informationen wurden teilweise von Wikipadia übernommen

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