Sonntag, 5. März 2017

Eranthis pinnatifida

Eranthis pinnatifida ein Winterling! 

Beheimatet ist dieser kleine grazile Winterling in Japan und zwar im Gebiet Honshu westlich der Kanto Region.
Bereits 2015 bin ich auf diese Pflanze aufmerksam geworden. Leider gibt es bis heute nur wenige Liebhaber in Deutschland die dieses Pflänzchen im Bestand haben.
Wir haben durch Zufall ein Samenangebot gefunden. Ein japanischer Pflanzenliebhaber hat Samen angeboten. Also wurde eine Bestellung ausgelöst.
Da ich nun wirklich keinerlei Erfahrung hatte und die bei uns bekannten Eranthis sich ja fast von selbst ausamen und sich so im Garten verteilen konnten nur dieses als Wissensgrundlage dienen. 
Also als Kaltkeimer erst einmal ab in den Kühlschrank für 6 Wochen. Fehler! Dann raus in ein Pflanzgefäß aber nichts passierte.
Dann habe ich über ein Forum Kontakt zu einem Liebhaber gefunden und dort kam die Aussage das ich jetzt sehr lange warten könne. Ich hatte so wie am natürlichen Standort es einfach passiert den Sommer ausgeschaltet.

2016 dann ein neuer Versuch:

Absichtlich haben wir auf einen Winterschutz verzichtet. Es gibt einen Artikel der besagt das man ruhig eine etwas härtere Haltung bevorzugen kann damit die Pflänzchen nicht vergeilen.
Mitlerweile haben wir natürlich zu einigen Liebhabern Kontakt. Die meisten bevorzugen das Kalthaus.
Wir haben direkt ausgesät. Das Substrat habe ich aus halb verrottendem Buchenlaub mit etwas Seramis-Pflanzsubstrat und etwas feinem Vogelsand hergestellt. Es sollte locker und wasserdurchlässig sein. Eine gute Drainschicht muss vorhanden sein. Auf ausreichende Feuchtigkeit muss geachtet werden. Wichtig feucht aber nicht nass.
In der Natur fällt der Samen wenn er reif ist, genau wie bei den heimischen Eranthis, zu Boden und entwickelt sich dort. Über Sommer liegt er dann im Boden und mit der einsetzenden kühlen Jahreszeit werden dann die keimhemmenden Stoffe aufgebrochen. Der Samen beginnt dann im zeitigen Frühjahr zu keimen. Die ersten Keinblätter zeigen sich.
Keimlinge mit Kreisen gekennzeichnet. Wenn man das Foto betrachtet kann man sich vorstellen das man, wenn überhaupt nur mit der Hand etwas unternehmen kann.




Bei der diesmaligen Bestellung hatten wir uns auch vier Knollen der Eranthis pinnatifida mit bestellt. Auch diese wurden im Mai 2016 an Ort und Stelle gesetzt.
Bei einer vorsichtigen Kontrolle am 03.11.2016 konnte an einer Knolle zwei kleine grüne Triebspitzen erkannt werden. Ich hoffe das auch die anderen Knollen diesen Zustand aufweisen. Jetzt hat sich ein wenig Moos gebildet. Ich denke das könnte ein Vorteil sein denn die Feuchtigkeit wird gut gehalten. 
Bereits am 01.02.2017 waren die ersten Spitzen zu sehen.

Man muss schon staunen wie sich die kleine Spitzen durch den gefrorenen Boden schieben. Um das zu bewerkstelligen bilden sie eine biologische Pflanzenwärme und erwärmen ihre unmittelbare Umgebung so das sie durchstechen können.




Ganz vorwitzig stecken sie die Köpfchen durchs Laub.











Dabei wurde von uns beobachtet das sich aus einer Knolle mehre Sprosse entwickeln.









Hier ist zu erkennen das sich mehrere Pflänzchen ihren Weg ans Licht suchen. Heute ist bereits Mitte Februar und die erste Blüte wird erwartet.








Fast offen. Nun fehlen nur noch ein paar Sonnenstunden und die Erste ist offen.








 Leider ist es in den letzten Tagen etwas windig gewesen. Das hat die Blüte etwas geschädigt.

Hier kann man sehr gut die blauen Pollenanlagen sehen.








Zum Blütenaufbau

Die blauen Knubbel sind die Pollenträger der 5 er Stern ist die Narbe. Das Gelbe im äußeren Kranz sind Nektarien.
Welche Farbe der Pollen selber hat bei der Art ist weiss. Man kann das am unteren Foto schon erkennen. 

Hier ein kleiner Einblick in die Pflanzstelle.
Und eine weitere Blüte geht aus.
Mittlerweile haben sich 6 Blüten gebildet.

Spätestens im Mai/Juni verschwinden sie und sammeln hoffentlich Kraft fürs nächste Jahr.








Weitere Sämlinge zeigen sich und wollen sich durchsetzen um dann vielleicht in 3-4 Jahren, so Gott will, zu blühen.







Man kann feststellen das die Pflanze einen sehr schnellen Wachstumszyklus hat. Bereits jetzt sind die Samenkapseln ausgebildet. Wir werden den weiteren Zyklus beobachten und weitere Aktivitäten aufzeichnen.

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